Das zarte Geschrei eines Neugeborenen durchdringt die Stille des kleinen Bauernhauses inmitten von einem kleinen Skandinavischen Dorf. Wir haben das Zeitalter des Mittelalters und das kleine Mädchen welches am jenen Tag das Licht der Welt erblickte perfektionierte das langersehnte Familienglück des Schmiedes und seiner Frau.
Die kleine Familie war nicht reich, sie lebten in einfachen Verhältnissen und während sich Nadia der Viehzucht widmete war ihr Mann, Ukrit, als Schmied tätig und versorgte die tüchtigen Krieger des Dorfes mit den nötigen Waffen und Rüstungen.
Valora war das einzige Kind der Familie, ihre Kindheit war unbeschwert auch wenn die Eltern nicht viele Mittel zur Verfügung hatten so wurde sie doch mit allem umsorgt, jedoch musste auch sie mit anpacken sobald sie das Alter dafür erreicht hatte.

Das kleine Mädchen war lieb und hilfsbereit und doch wurden ihr im Dorf nur misstrauische Blicke entgegen gebracht, sie war gerade mal fünf Jahre jung als die ersten Gerüchte an die Ohren der Eltern drangen. Im Dorf wurde geredet, getuschelt und böse Zungen behaupteten das Mädchen sei eine Hexe..oder gar verflucht, ihre natürliche rot-orangene Haarfarbe ließen die Leute unruhig werden, insbesondere Frauen mit roten Haaren waren als Hexe verschrien und so war auch sie seit ihrem ersten Tag an verpönt.
Valora verstand es in den jungen Jahren noch nicht spürte jedoch das diese Leute eine Abneigung gegen sie hegten.
Ihre Eltern versuchten die Leute des Dorfes vom Gegenteil zu überzeugen und doch kam es soweit das sogar die anderen Kinder sie mit Tomaten bewarfen oder gar komplett mieden, etwas was sich in die Seele des Mädchens fraß..

Schon in den frühen Kindertagen war mehr als offensichtlich das Valora die Natur liebte und eine gewisse Verbundenheit zu dieser entwickelte, immer wieder zog es sie aus dem kleinen Dorf hinaus in den angrenzenden Wald, meist ohne ihre Eltern. Auch wenn ihre Mutter stehts Sorge hegte so sah ihr Vater dies lockerer und ließ sie machen, sie war eine Entdeckerin und es war nur schwer für sie tagelang drinnen oder gar im Dorf zu verweilen.
Der Wald wurde von den meisten Kindern gemieden weshalb sie sich in diesem auch gerne zurückzog, sie lauschte der Stille, beobachtete die Tiere und sammelte verschiedene Pflanzen die sie nur zu gerne als Geschenk mit Nachhause brachte um sie ihren Eltern zu überreichen.

Mit Sechzehn Jahren traf sie dann auf eine Lichtung die sie vorher noch nicht entdeckt hatte, eine Spur eines Tieres hatte sie dorthin gelockt und da traf sie das erste Mal auf ihn.. ein junger Mann, er saß an einem alten Baum gelehnt und schrieb auf einem Blatt Papier, des Mädchens Neugierde war geweckt und nach anfänglichem Zögern lief sie zu dem hübschen Fremden herüber.
Die beiden unterhielten sich den ganzen Abend, sein Name war Zen, ein junger Mann der sich dem normalen Leben eines Bauern abgewandt hatte und sich nun der Poesie verschrieben hatte.
Er erzählte ihr von seinen Geschichten und Liedern die er schrieb, er holte sich Inspiration in der Natur und tauchte liebend gerne in Fantasywelten ab, Valora war fasziniert von dem hübschen Jüngling.

Die nächsten Monate hielten Einzug und es blieb nicht bei diesem einen Besuch, Valora besuchte Zen nun fast täglich, ihre Eltern wussten nichts und doch wuchsen Gefühle in ihr heran, unbekannte Gefühle die sie so noch nie hatte.
Es sollte nicht lange Dauern bis sie zu einem Paar wurden, Zen war anders als die Leute in ihrem Dorf, er erkannte ihren wahren Charakter, sah in ihr keine Hexe oder eine verfluchte junge Frau, er schenkte ihr Aufmerksamkeit und behandelte sie liebevoll.
Valora verliebte sich in ihm und seine Art wie er Geschichten und Lieder schrieb und mit jedem Tag mehr den die beiden verbrachten umso mehr Inspiration fand er in ihr, viele Geschichten und Lieder handelten von einer hübschen, jungen Frau mit feurig rotem Haar welches selbst den Nachthimmel Skandinaviens verblassen ließ.

Kurz bevor sie mit vierundzwanzig Jahren zu Zen zog, klärte sie ihre Eltern über ihre Beziehung auf, der Abschied schmerzte und doch ließen sie die mittlerweile junge Frau ziehen, sie hatte ihr eigenes Leben begonnen das mussten sie akzeptieren.
Die Hütte Zens war nicht weit weg, weshalb sie ihre Eltern fast jeden Tag besuchen ging und doch fühlte sie sich in der kleinen Hütte welche sicher geborgen hinter den großen Bäumen des Wald stand und einem angrenzenden See welcher Erfrischung bot mehr Zuhause als es jemals im Dorf der Fall war.

Dann jedoch erwartete sie eine dunkle Zeit, jeden Tag ging sie in das Dorf zurück um ihre Eltern zu besuchen, eines Abends jedoch lauerten ihr zwei trunkene Männer auf, beide so um die 35 Jahre alt von stattlicher Natur und doch machten sie nichts außer sich die Seele aus dem Leib saufen.
Die beiden hatten sie schon eine ganze Weile beobachtet, sie waren ebenfalls der Auffassung das sie eine Hexe sei und doch regierte der Trieb in ihnen und die Schönheit Valoras wurde ihr zum Verhängnis, man schleppte sie in eine alte, runtergekommene Scheune und dort vergingen sich die beiden an ihr, nur fünfzehn Minuten später ließ man sie dort im Dreck zurück.. zitternd und mit zerrissenen Klamotten.
Valora schrie nicht, sie ging nicht zu ihren Eltern und erzählte auch Zen nicht davon, sie fühlte sich dreckig und nutzlos..und doch fraß sie diese Gedanken in sich hinein und ging ihrem Alltag nach, besuchte ihre Eltern trotz der Angst diesen beiden Perversen nochmals zu begegnen und natürlich blieb es nicht bei diesem einen Mal, eine ältere Frau welche diese Prozedur eines Abend mitbekam schritt nicht ein, ließ die Männer machen und ignorierte es.. nur weil sie glaubte Valora sei eine Hexe und sie habe es nicht anders verdient.
Fünf oder sechs Male wurde sie zum Opfer der beiden Männer, immer wieder war die Vorgehensweise grob und nur auf die Bedürfnisse der beiden trunkenen Nichtsnutze abgestimmt..

Eines Nachts fasste Valora dann einen tragischen Entschluss, sie kam mit den Gedanken und den Geschehnissen der letzten Monaten nicht klar, mit niemanden hatte sie darüber geredet weil es ihr peinlich war und doch wollte sie so nicht mehr leben..vielleicht war sie doch verflucht.
Die Erlebnisse ließen ihr schon seit Beginn an keine Ruhe mehr, sie verfolgten die rothaarige sogar in ihren Träumen und ließen ihre Seele keine Ruhe finden, die einst so lebenfrohe, junge Frau wollte nicht mehr mit diesem Gefühl leben.. als Hexe verschrien, als Lustobjekt missbraucht und so begab sie sich in die seichten, dunklen Wellen des Sees welcher direkt neben der Hütte lag und ertrank..

Zen fand sie, ihr schwarzes Nachtgewandt ließ die bereits blasse Haut noch heller erscheinen und eine Angst überkam ihm.
Dieses Schicksal welches Valora dort für sich selbst gewählt hatte wollte und konnte er nicht akzeptieren, er war ein mächtiger Hexer, etwas was er ihr gegenüber nie erwähnt hatte, das war auch der Grund weshalb er sich seiner alten Heimat losgesagt hatte, man hatte ihn fortgejagt..er wählte lieber das Leben in Einsamkeit anstatt den Scheiterhaufen und dann war Valora in sein Leben getreten und hatte es von grundauf verändert, er wollte ihr etwas zurückgeben dafür..
Er belebte sie wieder jedoch mit dem kleinen Nachteil das sie zu einer Koboldin wurde, es war einzigartiger Zauber welchen er nur einmal wirken konnte und doch fühlte es sich richtig an.

Nun folgte eine Zeit in der Valora zwischen Dankbarkeit und Hass schwankte, sie war froh über ihre zweite Chance auf ein Leben und doch waren die Erinerungen trotzdem noch vorhanden, endlich trat sie an Zen heran und erzählte ihm davon.
Es war eine schwierige Zeit und sie musste sich erst daran gewöhnen eine Koboldin zu sein, sie hatte dieses ständige Bedürfnis nach Gold konnte sich aber nie entscheiden ob sie diese Horten oder Ausgeben sollte, auch erst später lernte sie das sie eine einzige Glückmünze besaß..plötzlich wurde auch der Alkoholgenuss interessant und nur zugerne gab sie sich diesen Geschmack verschiedenster Getränke hin.
In den folgenden Jahren verfiel Valora neben ihren täglichen Saufgelagen auch dem Arbeitswahn zum Opfer, sie brauchte mehr Gold.. sie wollte mehr Gold und so stürzte sie sich in die Arbeit und verdiente eine stattliche Summe an Münzen welche sie jedoch nie wirklich ausgab.

Die einst so harmonische Beziehung schien jedoch mit der Zeit zu bröckeln und das Paar ging auseinander, Zen wollte seine Geschichten und Lieder unter die Leute bringen und sich mehr der Magie widmen während es Valora zunehmends zu langweilig wurde in der kleinen Hütte und sie sich dazu Entschloss nach Engand zu reisen.
So verließ sie irgendwann im 19. Jahrhundert Skandinavien und kam in Endland an.
London war die Stadt in welcher sie hängen blieb, es war das viktorianische Zeitalter und schnell war die rothaarige von diesem Zeitalter fasziniert.
Neue Erfindungen schlugen große Wellen und die ersten Dampfbetriebenen Eisenbahnen feierten den großen Erfolg, Frauen liefen in hübschen Kleidern durch die Gegend und die Männer waren ebenfalls edel angezogen, schnell reihte sich Valora in diesem Strom der Zeit ein und ein brisanter Lebensabschnitt fing für sie an.

Sie suchte sich eine kleine Wohnung in einem recht sauberen Teil Londons und fand einen Job im Theater, sie war gerade aufgrund ihrer Haare besonders hervor gestochen und wurde schon sehr bald mit zum Hauptact in den Abendvorstellungen in denen sie auch ihn kennenlernte.. Mr.Gray
Sie hatte seine Interesse geweckt und so erging es auch ihr, sie beide unterhielten sich eine kurze Zeit am jenen Abend und er stellte sich bei ihr als Dorian Gray vor, das er selbst jemand war der eine besondere Fähigkeit beherrschte das ahnte sie nicht, jedoch hatte er ein Charme an sich welchem sie sich nicht entziehen konnte.

Nur eine Woche später lud Mr. Gray sie in seinem Anwesen ein zu einem Ball, Valora nahm diese Chance natürlich entgegen und fand sich zwischen feinen Damen und edlen Gentleman wieder, Dorian spendierte ihr an diesem Abend einen Tanz in dem es zwischen den beiden deutlich funkte.
Seine Schönheit faszinierte die Koboldin und seine zuvorkommende Art war auch etwas erfrischendes, sie verliebte sich und es begann nur kurz danach eine Art prickelnde Romanze.

Oft fand sie sich selbst in seinem Anwesen wieder, er hatte eine besondere Vorliebe für Portraits jeglicher Art, eine wirklich skurrile Faszination was sie jedoch nicht störte.
Die beiden verbrachten zwei Jahre ihres Lebens miteinander bis es Valora erneut weiter zog, sie berichtete Dorian davon, ihr fiel es schwer und sie bot ihm an mit ihr zureisen jedoch lehnte er jenes Angebot ab, sie akzeptierte es auch wenn ihr Herz schwer war und doch ließ sie auch London hinter sich und bereiste noch einige weitere Orte.

Dann vor knapp einem halben Jahr führte ihr Weg sie nach Sùil Draíochta, ein schönes Städchen in dem sie bald schon lernte das es noch mehr magische Wesen gab als sie jemals ahnte, sie fühlte sich wohl und endlich angekommen... zumindest vorerst.

Für den Fall das du Dorian Gray & auch die Serie Penny Dreadful nie gesehen hast oder kennst: Dorian Gray hat seine Seele in einem eigenen Portrait von sich eingesperrt und hat durch eben diese Tat aufgehört zu Altern.
Er wurde vor vielen Hundert Jahren geboren (Wann ist dir überlassen) irgendwann zwischen 25-28 Jahren hat er seine Seele dann in besagtes Bild gesperrt.
Das Bild verwahrt er sicher in einem kleinen Raum in seinem Anwesen, niemand hat es bisher zu Gesicht bekommen.
Außerdem kann er sich schnell heilen von kleineren und größeren Wunden, jedoch muss er dafür in der Nähe seines Bildes sein damit dies seine Wunden und Schmerzen absobiert und quasi in sich aufnimmt.

Alternativ könnte man mit rein bringen das er selbst sein Portrait niemals anschauen darf da er ansonsten im Anblick auf sein wahres Ich, was das Bild ja zeigt, mit all seinen Wunden, Sünden und dem Alter, verrückt wird oder gar stirbt.